- Bruttomietrendite: schneller Vergleich – Richtwert oft ≥ 4%
- Nettomietrendite: realistischer (inkl. NK + Kosten) – Richtwert oft ≥ 3%
- Cashflow: entscheidet über Liquidität – Ziel oft ≥ 0€/Monat (strategieabhängig)
- Eigenkapitalrendite: sinnvoll oft als Cashflow + Tilgung betrachten
- IRR: verbindet Cashflows & Exit (Verkauf) zu einer Kennzahl
- Stress-Test: Zins +1% oder Leerstand +2% kann Cashflow kippen
Dieser Ratgeber stellt keine Anlage- oder Steuerberatung dar. Alle Zahlen sind Musterrechnungen (Stand 2025) und ersetzen keine individuelle Prüfung.
1. Rendite verstehen (Definition & Überblick)
„Rendite“ ist bei Immobilien ein Sammelbegriff. In der Praxis werden häufig Mietrendite, Cashflow und Eigenkapitalrendite vermischt – und dadurch entstehen falsche Entscheidungen. 2025 ist das besonders wichtig, weil Zinsniveau, Instandhaltung und Nebenkosten einen großen Hebel haben.
Rendite vs. Cashflow (der häufigste Denkfehler)
Rendite beschreibt (vereinfacht) die Verzinsung Ihres eingesetzten Kapitals. Cashflow beschreibt Ihre Liquidität: Was bleibt monatlich übrig (oder fehlt), nachdem alle Kosten und der Kredit bezahlt sind? Eine Immobilie kann eine solide Nettorendite haben und trotzdem einen negativen Cashflow – z.B. bei hoher Tilgung oder hohem Zins.
Brutto vs. Netto vs. „nach Finanzierung“
- Bruttomietrendite: schneller Filter (ohne Kosten)
- Nettomietrendite: realistischer Vergleich (inkl. NK + laufende nicht umlagefähige Kosten)
- Nach Finanzierung: Cashflow/EK-Rendite unter Einbezug von Zins & Tilgung
Nominal vs. Real (Inflation)
Nominalrendite ist Rendite „in Euro“. Realrendite berücksichtigt Inflation (Kaufkraft). Beispiel: 4% nominal bei 2% Inflation entspricht grob 2% real. Für Langfrist-Investoren ist das ein wichtiger Realitätscheck.
Überblick: Die wichtigsten Kennzahlen
| Kennzahl | Kurzformel (vereinfacht) | Aussage | Einsatz |
|---|---|---|---|
| Bruttomietrendite | Jahreskaltmiete / Kaufpreis | schneller Filter | Vorauswahl |
| Nettomietrendite | Jahresnettomiete / (Kaufpreis+NK) | Rendite vor Finanzierung | Vergleich/Kauf |
| Mietmultiplikator | Kaufpreis / Jahreskaltmiete | Preisniveau-Check | Lagevergleich |
| Cashflow | Netto − (Zins+Tilgung) | Liquidität | Tragfähigkeit |
| Cash-on-Cash | Cashflow / EK | Cashflow-Verzinsung | Cashflow-Strategie |
| EK-Rendite | (Cashflow+Tilgung) / EK | Verzinsung + Vermögensaufbau | Vermögensaufbau |
| IRR | Cashflows + Exit | Gesamtrendite über Zeit | Exit/Value-Add |
Für schnelle Angebotsfilter reichen 1–2 Kennzahlen (z.B. Brutto + grober Cashflow). Für eine Kaufentscheidung sollten Sie mindestens Nettorendite, Cashflow, Eigenkapitalrendite und einen Stress-Test rechnen. IRR kommt dazu, wenn Verkauf/Wertsteigerung Teil Ihrer Strategie ist.
2. Schritt-für-Schritt: Rendite berechnen
Diese Reihenfolge hat sich bewährt, um Immobilien-Angebote schnell und trotzdem sauber zu bewerten. Wichtig: Starten Sie mit realistischen Annahmen (Miete, Leerstand, Kosten) – nicht mit „Best Case“-Wünschen.
- Eingaben sammeln: Kaufpreis, Kaufnebenkosten, Miete, Leerstand, nicht umlagefähige Kosten, Rücklage, Finanzierung
- Bruttomietrendite berechnen: schneller Filter
- Nettomietrendite berechnen: realistische Rendite vor Finanzierung
- Cashflow nach Finanzierung: Zins + Tilgung berücksichtigen
- Eigenkapitalrendite/CoC: Cashflow (und oft Tilgung) ins Verhältnis zum EK setzen
- Optional IRR: Cashflows + Verkauf/Restschuld als Gesamtlogik
Mini-Template (zum Kopieren)
| Input | Wert |
|---|---|
| Kaufpreis | — |
| Kaufnebenkosten (in % / €) | — |
| Monatskaltmiete / Jahreskaltmiete | — |
| Leerstandspuffer | — |
| Nicht umlagefähige Kosten + Rücklage (p.a.) | — |
| Darlehen / Zins / Tilgung | — |
| Cashflow (p.a.) | — |
| Eigenkapital (EK) | — |
Prüfen Sie Brutto grob, rechnen Sie NK pauschal mit und überschlagen Sie einen konservativen Netto-Überschuss. Wenn das Objekt schon vor Finanzierung kaum „trägt“, wird Cashflow 2025 meist schwierig. Danach lohnt die Detailrechnung inkl. Stress-Test.
3. Bruttomietrendite berechnen
Die Bruttomietrendite ist die einfachste Kennzahl und eignet sich gut für einen schnellen ersten Vergleich verschiedener Objekte.
Die Jahreskaltmiete ist die Summe aller Kaltmieten eines Jahres (12 × Monatskaltmiete).
Kaufpreis: 250.000€
Monatliche Kaltmiete: 900€
Jahreskaltmiete: 10.800€
Bruttomietrendite: 10.800 ÷ 250.000 × 100 = 4,32%
Vorteile & Nachteile
- Vorteil: Einfache, schnelle Berechnung
- Vorteil: Gut zum Vergleichen von Objekten
- Nachteil: Ignoriert Kaufnebenkosten
- Nachteil: Ignoriert Bewirtschaftungskosten
4. Nettomietrendite berechnen
Die Nettomietrendite ist aussagekräftiger, da sie sowohl die Kaufnebenkosten als auch die laufenden Bewirtschaftungskosten berücksichtigt.
Jahresnettomiete = Jahreskaltmiete - Nicht umlagefähige Kosten
Gesamtkosten = Kaufpreis + Kaufnebenkosten
Welche Kosten werden abgezogen?
- Nicht umlagefähige Nebenkosten (Verwaltung, Instandhaltungsrücklage)
- Mietausfallwagnis (ca. 2-4% der Jahreskaltmiete)
- Instandhaltungskosten (ca. 1-1,5% des Kaufpreises)
Kaufpreis: 250.000€
Kaufnebenkosten: 27.500€ (11%)
Gesamtkosten: 277.500€
Jahreskaltmiete: 10.800€
Nicht umlagefähige Kosten: 2.160€
Jahresnettomiete: 8.640€
Nettomietrendite: 8.640 ÷ 277.500 × 100 = 3,11%
5. Cashflow & Kapitaldienst (monatlicher Überschuss)
Der Cashflow entscheidet, ob Ihr Investment liquid bleibt. Gerade 2025 kann die Finanzierung (Zins + Tilgung) den Cashflow dominieren – deshalb reicht es nicht, nur Brutto- oder Nettorendite zu betrachten.
Jahresnettomiete = Jahreskaltmiete − Leerstandspuffer − nicht umlagefähige Kosten − Rücklage
Kapitaldienst: Warum Tilgung „wehtut“, aber Vermögen aufbaut
Zinsen sind Kosten. Tilgung reduziert Ihre Restschuld und baut Vermögen auf – kostet aber Liquidität. Deshalb kann ein Investment bewusst „Cashflow-negativ“ sein, wenn Tilgung, Exit-Plan und Puffer passen. Ohne Puffer wird es schnell riskant.
Cashflow-Beispiel (vereinfachte Monatslogik)
| Position | pro Monat | pro Jahr |
|---|---|---|
| Kaltmiete | 900€ | 10.800€ |
| . /. Leerstandspuffer (2%) | −18€ | −216€ |
| . /. nicht umlagefähige Kosten + Rücklage (Beispiel) | −167€ | −2.000€ |
| Netto vor Finanzierung | 715€ | 8.584€ |
| . /. Zins + Tilgung (Beispiel-Finanzierung) | −850€ | −10.200€ |
| Cashflow | −135€ | −1.616€ |
Vereinfacht prüft DSCR, ob der operative Überschuss den Kapitaldienst deckt. Werte > 1 bedeuten Puffer – die „richtige“ Zielgröße ist strategieabhängig.
6. Eigenkapitalrendite & Leverage (mit Tabelle)
Die Eigenkapitalrendite zeigt, wie hoch die Verzinsung des tatsächlich eingesetzten Eigenkapitals ist. Hier kommt der Leverage-Effekt zum Tragen.
Viele Investoren betrachten zusätzlich zur Cashflow-Rendite auch die Tilgung als „Return“, weil sie Vermögen aufbaut. Wichtig ist, dass die Liquidität auch in Stress-Szenarien tragbar bleibt.
Beispiel-Tabelle: Bar-Kauf vs. Finanzierung (gleiche Immobilie)
Beispielobjekt (vereinfacht): Kaufpreis 180.000€ · NK 12% (21.600€) · Jahreskaltmiete 10.800€ · Jahresnettomiete 8.224€.
| Kennzahl | Bar-Kauf | 80% Finanzierung (3,5% Zins / 2,0% Tilgung) |
|---|---|---|
| Gesamtkosten | 201.600€ | 201.600€ |
| Eigenkapital | 201.600€ | 57.600€ |
| Jahresnettomiete | 8.224€ | 8.224€ |
| Kapitaldienst (Zins+Tilgung) | 0€ | 7.920€ |
| Cashflow/Jahr | 8.224€ | 304€ |
| Tilgung/Jahr | 0€ | 2.880€ |
| EK-Rendite (nur Cashflow) | 4,08% | 0,53% |
| EK-Rendite (Cashflow + Tilgung) | 4,08% | 5,53% |
1%-Punkt mehr Zins auf 300.000€ Darlehen bedeutet ca. 3.000€ Mehrkosten/Jahr (≈ 250€/Monat). Das ist oft der Unterschied zwischen „neutral“ und „klar negativ“ im Cashflow.
Leverage-Effekt verstehen
Der Leverage-Effekt funktioniert nur, wenn die Objektrendite über dem Kreditzins liegt. Bei niedrigen Zinsen kann er die EK-Rendite stark erhöhen, bei hohen Zinsen kann er auch nach hinten losgehen.
7. IRR / Interne Rendite (Exit mitdenken)
Die IRR (interne Rendite) ist eine Kennzahl, die alle Zahlungsströme zusammenfasst: Startinvestition (Eigenkapital), jährliche Cashflows und das Verkaufsergebnis (Verkaufspreis minus Kosten minus Restschuld). Sie ist besonders hilfreich, wenn Sie Immobilien als „Projekt über Zeit“ betrachten – z.B. mit geplanter Haltedauer, Modernisierung oder geplantem Verkauf.
IRR verbindet Cashflows + Netto-Verkaufserlös zu einer jährlichen Gesamtkennzahl.
Mehrfamilienhaus: Kaufpreis 650.000€ · NK 10% · Finanzierung 70% (3,8% Zins / 2,0% Tilgung)
Jahresnettomiete: 37.080€ · Cashflow: 10.690€
Wertentwicklung: 2% p.a. · Verkaufskosten: 3% · Restschuld nach 10 Jahren berücksichtigt
→ Modellwert: IRR ca. 8,3% p.a.
8. Rendite optimieren: die wichtigsten Hebel
Rendite wird nicht „im Excel“ optimiert, sondern im echten Leben: durch Einkauf, Miete, Kosten, Finanzierung und sauberes Risikomanagement. Die Tabelle zeigt die wichtigsten Hebel und typische Praxis-Tipps.
| Hebel | Wirkung | Praxis-Tipp |
|---|---|---|
| Einkaufspreis | größter Renditehebel | Vergleichsobjekte, Mikrolage, harte Verhandlung |
| Miete/Indexierung | steigert Ertrag | Marktmiete prüfen, Vermietbarkeit sichern, Leerstand minimieren |
| Leerstand reduzieren | stabilisiert Cashflow | Zielgruppe, Vermarktung, Prozessgeschwindigkeit |
| nicht umlagefähige Kosten | verbessert Netto | WEG-Abrechnung verstehen, Verwaltung/Verträge prüfen |
| Instandhaltung planen | reduziert Überraschungen | Rücklage + Capex-Plan, Zustand prüfen |
| Finanzierung | Cashflow & Risiko | Zinsbindung/Tilgung zur Strategie, Puffer einplanen |
| Steuern (Hinweis) | kann Netto verbessern | AfA/Werbungskosten verstehen – aber kein Ersatz für gute Objektqualität |
Häufige Rendite-Verbesserungen kommen aus Einkauf (Preis), sauberen Kostenannahmen (nicht umlagefähig + Rücklage) und einer Finanzierung, die auch im Stress-Test tragbar bleibt.
Tools: Rendite-Rechner · Steuern-Ratgeber · Kapitalanlage-Ratgeber
Mietmultiplikator (Kaufpreisfaktor) als Zusatz-Check
Der Mietmultiplikator (Kaufpreis / Jahreskaltmiete) ist ein schneller Preis-/Miete-Check. In Top-Lagen sind Faktoren oft deutlich höher als in B-/C-Lagen. Entscheidend bleibt aber immer die Kombination aus Rendite und Risiko.
| Lage | Mietmultiplikator | Bewertung |
|---|---|---|
| A-Städte (München, Hamburg...) | 25-35 | Normal |
| B-Städte (Leipzig, Dresden...) | 18-25 | Normal |
| C-Städte | 12-18 | Normal |
| Ländlich | 8-15 | Vorsicht! |
10. Rechenbeispiele (mind. 3)
Die folgenden Beispiele sind bewusst unterschiedlich, damit Sie die Mechanik verstehen: gute Rendite mit Cashflow-Nähe, Top-Lage mit niedriger Rendite, Mehrfamilienhaus mit Exit-Logik und ein Value-Add-Szenario.
Beispiel 1: „Gute Rendite“-Bestandswohnung (cashflow-nah)
| Kaufpreis | 180.000€ |
| Kaufnebenkosten (12%) | 21.600€ |
| Gesamtkosten | 201.600€ |
| Jahreskaltmiete | 10.800€ |
| Jahresnettomiete (vereinfacht) | 8.224€ |
| Bruttomietrendite | 6,00% |
| Nettomietrendite | 4,08% |
| Finanzierung | 80% (3,5% Zins / 2,0% Tilgung) |
| Cashflow/Jahr | 304€ (≈ 25€/Monat) |
| EK-Rendite (Cashflow + Tilgung) | 5,53% |
Hohe Brutto-/Netto-Rendite kann 2025 bei guter Einkaufssituation sehr nahe an Cashflow-neutral kommen – entscheidend sind Kosten und Finanzierung.
Beispiel 2: „Top-Lage, niedrige Rendite“ (negativer Cashflow möglich)
| Kaufpreis | 420.000€ |
| Kaufnebenkosten (12%) | 50.400€ |
| Gesamtkosten | 470.400€ |
| Jahreskaltmiete | 14.400€ |
| Jahresnettomiete (vereinfacht) | 10.256€ |
| Bruttomietrendite | 3,43% |
| Nettomietrendite | 2,18% |
| Finanzierung | 80% (3,5% Zins / 2,0% Tilgung) |
| Cashflow/Jahr | −8.224€ (≈ −685€/Monat) |
Interpretation: Solche Objekte werden oft über andere Ziele gekauft (Stabilität, langfristige Wertentwicklung). Für reine Cashflow-Strategien sind sie 2025 häufig schwierig.
Beispiel 3: Mehrfamilienhaus (robuster Cashflow + IRR/Exit)
| Kaufpreis | 650.000€ |
| Kaufnebenkosten (10%) | 65.000€ |
| Gesamtkosten | 715.000€ |
| Jahreskaltmiete | 48.000€ |
| Jahresnettomiete (vereinfacht) | 37.080€ |
| Bruttomietrendite | 7,38% |
| Nettomietrendite | 5,19% |
| Finanzierung | 70% (3,8% Zins / 2,0% Tilgung) |
| Cashflow/Jahr | 10.690€ (≈ 891€/Monat) |
| IRR (10 Jahre, Modellannahmen) | ca. 8,3% p.a. |
Bei höheren Anfangsrenditen und moderater Beleihung sind Cashflow und IRR oft robuster – gleichzeitig steigen Komplexität (Mieterstruktur, Instandhaltung, Management).
Beispiel 4: Value-Add (Rendite durch Maßnahmen verbessern)
Value-Add bedeutet: Sie kaufen ein Objekt, bei dem Sie durch Maßnahmen die Ertragslage verbessern können. Planen Sie Kosten, Zeit und Risiken konservativ – sonst wird Value-Add zur Rendite-Falle.
| Baustein | Vor Maßnahmen | Nach Maßnahmen (vereinfacht) |
|---|---|---|
| Kaufpreis | 300.000€ | 300.000€ |
| Kaufnebenkosten (12%) | 36.000€ | 36.000€ |
| Capex/Modernisierung | 0€ | 25.000€ |
| Jahreskaltmiete | 12.000€ | 14.400€ |
| Jahresnettomiete (vereinfacht) | 9.260€ | 11.612€ |
| Nettomietrendite | ≈ 2,75% | ≈ 3,22% |
In der Realität können Verzögerungen, Zusatzkosten und Marktreaktionen den Effekt stark verändern. Rechnen Sie bei Value-Add immer mit Puffer und einem Worst-Case-Szenario.
9. Stress-Test 2025: Sensitivität
Ein Stress-Test zeigt, wie robust Ihr Investment ist, wenn sich Annahmen verschlechtern. Gerade 2025 lohnt es sich, Zins- und Kostenrisiken konservativ zu denken. Der Stress-Test ist kein „Deal-Killer“, sondern ein Frühwarnsystem.
Ausgangswerte (Beispiel): Jahresnettomiete 37.080€ · Kapitaldienst 26.390€ · Cashflow 10.690€
| Stress-Szenario | Annahme | Neuer Cashflow/Jahr | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Basis | — | 10.690€ | — |
| Zins +1%-Punkt | Kapitaldienst +4.550€ | 6.140€ | −4.550€ |
| Leerstand +2% | −960€ Einnahmen | 9.730€ | −960€ |
| Instandhaltung +20% | −1.800€ | 8.890€ | −1.800€ |
| Kombi: Zins +1% + Leerstand +2% | beides | 5.180€ | −5.510€ |
| Zusatz: Miete −5% | Einnahmen sinken | 8.290€ | −2.400€ |
So nutzen Sie den Stress-Test in der Entscheidung
- Wenn Cashflow sofort negativ wird: prüfen Sie Einkaufspreis, Finanzierung oder Strategie-Fit.
- Wenn nur Kombi-Szenarien kritisch sind: bauen Sie Puffer auf oder reduzieren Sie die Beleihung.
- Wenn Stress-Szenarien tragbar bleiben: starkes Robustheits-Signal (ersetzt aber keine Objektprüfung).
11. Häufige Fehler (mind. 6)
- Nur Bruttorendite betrachten: Brutto ist ein Filter – ohne NK/Kosten ist es keine Kaufentscheidung.
- Kaufnebenkosten vergessen: Rendite wird systematisch überschätzt (je nach Bundesland/Makler).
- Nicht umlagefähige Kosten unterschätzen: besonders bei WEG/Bestand (Abrechnung prüfen, nicht nur Wirtschaftsplan).
- Instandhaltungsrücklage ignorieren: große Capex-Spitzen (Heizung, Dach, Fassade) kommen selten, aber teuer.
- Kein Stress-Test: Zins, Leerstand und Kosten kippen Cashflow oft schneller als gedacht.
- Unrealistische Mieten: Wunschmiete ist keine Rendite – Marktmiete & Vermietbarkeit prüfen.
- Tilgung falsch interpretieren: Tilgung baut Vermögen auf, kostet aber Liquidität – Strategie & Puffer müssen passen.
12. Checkliste Rendite-Analyse
13. FAQ (mind. 10)
1) Welche Rendite ist bei Immobilien 2025 „gut“?
Als grobe Orientierung werden oft ≥ 4% Bruttomietrendite bzw. ≥ 3% Nettomietrendite genannt. Entscheidend ist aber, ob Cashflow, Finanzierung und Stress-Test zur Strategie passen und ob Rendite und Risiko im Verhältnis stehen.
2) Warum reicht die Bruttomietrendite nicht aus?
Weil sie Kaufnebenkosten, Leerstand und laufende nicht umlagefähige Kosten ignoriert. Dadurch kann ein Objekt trotz guter Bruttorendite real eine schwache Nettorendite und negativen Cashflow haben.
3) Was ist der Unterschied zwischen Nettomietrendite und Cashflow?
Nettomietrendite betrachtet die Rendite vor Finanzierung (nach Kosten, inkl. NK). Cashflow berücksichtigt zusätzlich Zins und Tilgung und zeigt Ihre monatliche Liquidität.
4) Was ist Cash-on-Cash (CoC)?
CoC misst die Verzinsung Ihres Eigenkapitals basierend auf dem jährlichen Cashflow. Viele Investoren betrachten zusätzlich Tilgung als „Return“, weil sie Vermögen aufbaut – wichtig bleibt die Liquiditäts-Tragfähigkeit.
5) Erhöht Fremdkapital immer die Eigenkapitalrendite?
Nein. Leverage funktioniert nur, wenn Netto-Überschuss und Finanzierung zusammenpassen. Bei hoher Zinslast oder geringer Nettorendite kann Fremdkapital Rendite und Cashflow deutlich verschlechtern.
6) Wie plane ich Leerstand in der Rendite-Rechnung?
Über einen Leerstandspuffer bzw. Mietausfallwagnis (z.B. 1–4% der Jahreskaltmiete je nach Objekt/Lage). Das macht die Kalkulation robuster und reduziert Überraschungen.
7) Welche Kosten muss ich bei der Nettorendite unbedingt berücksichtigen?
Kaufnebenkosten, nicht umlagefähige laufende Kosten (z.B. Verwaltung, nicht umlagefähige WEG-Kosten, Versicherungen) und eine realistische Instandhaltungsrücklage. Diese Posten entscheiden häufig über „gutes“ oder „schlechtes“ Investment.
8) Was ist IRR und wann ist sie sinnvoll?
IRR fasst Cashflows und Verkaufsergebnis zu einer jährlichen Rendite zusammen. Sie ist sinnvoll, wenn Sie Exit/Wertsteigerung mitdenken oder Strategien vergleichen (z.B. Bestand vs. Value-Add).
9) Wie mache ich einen sinnvollen Stress-Test?
Rechnen Sie mindestens Zins +1%-Punkt, Leerstand +2% und höhere Instandhaltung (z.B. +20%). Prüfen Sie, ob Cashflow und Puffer tragbar bleiben – Kombi-Szenarien sind besonders aufschlussreich.
10) Welche Rolle spielen Steuern bei der Rendite?
Steuern beeinflussen Ihre Netto-Rendite, z.B. über AfA und Werbungskosten. Sie sollten aber niemals ein schwaches Investment „retten“. Details finden Sie im Steuern-Ratgeber – das ersetzt keine Steuerberatung.
11) Soll ich Rendite vor oder nach Steuern vergleichen?
Für faire Vergleiche starten viele Investoren mit Rendite vor Steuern (Nettorendite, Cashflow, EK-Rendite). Nachsteuer-Vergleiche sind oft individuell und ohne Steuerberater schnell ungenau.
12) Wie viel Rücklage sollte ich für Instandhaltung ansetzen?
Das hängt von Baujahr, Zustand und Objektart ab. Bei Bestandsimmobilien ist eine laufende Rücklage sehr empfehlenswert, damit größere Maßnahmen (Heizung, Dach, Fassade) die Rendite nicht „überraschen“. Planen Sie konservativ und prüfen Sie den Zustand.
14. Fazit
Eine belastbare Rendite-Bewertung 2025 besteht aus drei Teilen: realistische Nettorechnung (inkl. NK, Kosten, Rücklage, Leerstand), Finanzierungslogik (Cashflow, Tilgung, EK-Rendite) und Robustheit (Stress-Test + optional IRR/Exit).
Wenn Sie diese Schritte konsequent durchgehen, vergleichen Sie Deals fair, erkennen Ausreißer schneller und reduzieren teure Denkfehler. Genau dafür sind Rendite-Rechner, Checkliste und Stress-Test gedacht.
Rendite & Cashflow prüfen?
Nutzen Sie den Rendite-Rechner für eine schnelle Netto-Analyse – oder lassen Sie ein Objekt einmal professionell gegenprüfen (kostenlos & unverbindlich).
✓ Unverbindlich · ✓ Experten-Check · ✓ Fokus auf Netto-Rendite