Glossar: Risiko

Mietausfallwagnis

Mietausfallwagnis macht Rendite realistisch – und schützt vor Schönrechnerei.

Definition: Mietausfallwagnis

Mietausfallwagnis ist ein kalkulatorischer Abschlag für das Risiko von Leerstand und Zahlungsausfällen. Üblich sind je nach Lage und Objekt z. B. 2–4% der Jahreskaltmiete (Wohnimmobilien).

Einleitung

Wer Rendite berechnet, muss Risiken berücksichtigen. Das Mietausfallwagnis ist dafür ein bewährter Ansatz.

Es hängt eng mit Bewirtschaftungskosten und Leerstandsrisiko zusammen.

Ausführliche Definition

Übliche Ansätze

  1. Wohnimmobilien (gute Lagen): 2–3%
  2. Wohnimmobilien (schwierige Lagen): 4–6%
  3. Gewerbe: 5–10%

Bedeutung für Investoren

Je höher das Mietausfallwagnis, desto niedriger der kalkulierte Nettomietertrag – aber desto realistischer die Rendite.

Praxisbeispiel (mit Zahlen)

Jahresmiete: 12.000 €.

Einfluss auf Rendite

  1. Optimistisch (0%): 12.000 €
  2. Realistisch (3%): 11.640 €
  3. Pessimistisch: gerichtliche Kündigung + Leerstand → bis zu 50% Ausfall in einem Jahr

Vorteile und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Macht Renditekalkulation realistischer
  • Schafft Risikopuffer in Cashflow-Planung
  • Vergleichbarkeit zwischen Objekten/Lagen
  • Hilft bei konservativen Bank-/Investoren-Checks
  • Zu hohe Ansätze können gute Objekte „zu schlecht“ rechnen
  • Ansatz ist pauschal und nicht objektspezifisch
  • Geringe Aussagekraft ohne Lage-/Mieterprüfung
  • Kann bei sehr stabilen Mietverhältnissen übervorsichtig sein

Tipps für die Praxis

Praktische Tipps im Überblick

  1. Konservativ kalkulieren – lieber 3–4% statt 1–2% bei unbekannten Lagen.
  2. Bonität der Mieter prüfen (Schufa, Einkommensnachweise, Gewerbe-BWA).
  3. Leerstandszeiten bei Neuvermietung realistisch ansetzen.
  4. Mit Bewirtschaftungskosten verzahnen (siehe Bewirtschaftungskosten).
  5. Rücklagen für Ausfälle bilden (mind. mehrere Monatsmieten).

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie hoch sollte ich das Mietausfallwagnis ansetzen?
Das hängt von Lage, Objekt und Mieterstruktur ab. Bei Wohnimmobilien sind 2–4% oft realistisch; bei Gewerbe eher 5–10%.
Ist Mietausfallwagnis eine echte Ausgabe?
Nein, es ist ein kalkulatorischer Abschlag. Er hilft, Risiken in der Renditerechnung abzubilden.
Welche typischen Fehler sollten Sie bei Mietausfallwagnis vermeiden?

In der Praxis passieren häufig drei typische Fehler:

  • Zu optimistisch kalkulieren: ohne Puffer für Kosten, Zeit und Risiken.
  • Unterlagen/Vertragsdetails nicht prüfen: wichtige Klauseln, Fristen oder Eintragungen werden übersehen.
  • Keine Gesamtstrategie: Finanzierung, Steuern und Exit nicht zusammen denken.

Orientieren Sie sich zusätzlich an den verwandten Begriffen unten – dort finden Sie die wichtigsten Zusammenhänge.

Verwandte Begriffe

Fazit

Mietausfallwagnis ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, Rendite realistisch zu planen. Wer konservativ kalkuliert, schützt Cashflow und Finanzierungsfähigkeit.

Hinweis

Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine individuelle Beratung (z. B. durch Steuerberater, Rechtsanwälte oder Finanzierungsexperten).

Rendite realistisch planen

Wir unterstützen Sie bei Miet- und Risikokalkulation – damit die Rendite auch in Stressphasen trägt.