Glossar: Finanzierung

Zwischenfinanzierung

Zwischenfinanzierung überbrückt Liquiditätslücken – ist aber teurer und meist endfällig.

Definition: Zwischenfinanzierung

Zwischenfinanzierung ist ein kurzfristiger Überbrückungskredit (oft 6–24 Monate), um Liquiditätslücken zu schließen – z. B. bis ein Verkaufserlös oder eine Auszahlung verfügbar ist. Meist endfällig und zinsintensiver.

Einleitung

Zwischenfinanzierungen ermöglichen Handlungsfähigkeit – z. B. wenn Sie kaufen, bevor Ihre alte Immobilie verkauft ist.

Wichtig sind Timing, Laufzeit und Gesamtkosten. Auch die Kaufpreis-Fälligkeit muss passen.

Ausführliche Definition

Typische Anwendungsfälle: Kauf vor Verkauf, Auszahlung eines Bausparvertrags steht aus, oder Fördermittel kommen später. Zwischenfinanzierungen laufen häufig 6–24 Monate und sind oft endfällig (Tilgung am Ende).

Bedeutung für Investoren

Zwischenfinanzierungen erhöhen Flexibilität, kosten aber Zinsen. Bei längeren Verkaufsprozessen kann die Kostenbelastung erheblich werden.

Praxisbeispiel (mit Zahlen)

Haus 600.000 €; altes Haus (400.000 €) noch nicht verkauft:

Finanzierungsstruktur

  1. Langfristiges Darlehen: 250.000 €
  2. Zwischenfinanzierung: 350.000 € zu 4,5%
  3. Zinskosten bei 12 Monaten: ≈ 15.750 €

Nach Hausverkauf wird die Zwischenfinanzierung mit dem Erlös getilgt.

Vorteile und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Ermöglicht Kauf trotz temporärer Liquiditätslücke
  • Flexibilität bei Timing (kaufen vor verkaufen)
  • Kann Opportunitäten am Markt nutzbar machen
  • Brücke bis Förder-/Bauspar-Auszahlung
  • Höhere Zinsen als langfristige Finanzierung
  • Meist endfällig: hohes Rückzahlungsrisiko
  • Verkaufsdauer kann länger sein als geplant → Kosten steigen
  • Zusätzliche Komplexität in der Gesamtfinanzierung

Tipps für die Praxis

Praktische Tipps im Überblick

  1. Überbrückungszeit konservativ planen (Verkäufe dauern oft länger).
  2. Zusätzliche Zinskosten in die Gesamtrechnung einpreisen.
  3. Exit (Verkauf/Auszahlung) realistisch absichern.
  4. Fälligkeit und Bankauszahlung koordinieren (siehe Fälligkeit).
  5. Wenn möglich: erst verkaufen, dann kaufen – reduziert Risiko.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie lange läuft eine Zwischenfinanzierung typischerweise?
Häufig 6 bis 24 Monate – abhängig vom erwarteten Zufluss (Verkauf, Auszahlung).
Warum ist sie teurer als ein normales Darlehen?
Weil sie kurzfristig ist und die Bank ein höheres Risiko trägt. Zudem ist sie oft endfällig.
Welche typischen Fehler sollten Sie bei Zwischenfinanzierung vermeiden?

In der Praxis passieren häufig drei typische Fehler:

  • Zu optimistisch kalkulieren: ohne Puffer für Kosten, Zeit und Risiken.
  • Unterlagen/Vertragsdetails nicht prüfen: wichtige Klauseln, Fristen oder Eintragungen werden übersehen.
  • Keine Gesamtstrategie: Finanzierung, Steuern und Exit nicht zusammen denken.

Orientieren Sie sich zusätzlich an den verwandten Begriffen unten – dort finden Sie die wichtigsten Zusammenhänge.

Verwandte Begriffe

Fazit

Zwischenfinanzierung ist ein nützliches Werkzeug – aber nur, wenn Rückzahlung und Zeitplan realistisch sind. Wer zu optimistisch plant, zahlt schnell hohe Zinsen.

Hinweis

Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine individuelle Beratung (z. B. durch Steuerberater, Rechtsanwälte oder Finanzierungsexperten).

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